Dimitris Lyacos’ Trilogie „Poena Damni“ entstand seit 1992 als „work-in-progress“ mit Themen, die vom Sündenbock über die Wiederkehr der Toten bis zur Psychose reichen. Sie beginnt mit dem Schluss und geht zum Anfang zurück. Der Titel bezieht sich auf die Strafe der verdammten Seelen in der Hölle, die Gott nicht schauen dürfen. Die Charaktere befinden sich stets am Rande der Gesellschaft: Ein Flüchtling (Z213: EXIT), ein Ausgesetzter auf einer lebensfeindlichen Insel (Der Erste Tod) oder Ausgestoßene in einem dystopischen Hinterland (Mit den Menschen von der Brücke).
Berühmt für ihre gattungsübergreifende Form und die avantgardistische Verknüpfung von Themen aus der literarischen Tradition mit Elementen aus Religion, Ritualen, Philosophie und Anthropologie, schafft die Trilogie eine Neubewertung der großen Erzählungen im Kontext der klassischen Motive des westlichen literarischen Kanons, während sie gleichzeitig zu den von der Kritik am meisten gefeierten postmodernen Werken des zweiten Jahrtausends zählt. Die als „Allegorie des Elends“ apostrophierte Trilogie wird oftmals mit dem Schaffen von Autoren wie Thomas Pynchon, Samuel Beckett oder Cormac McCarthy verglichen. Mittlerweile in siebzehn Sprachen übersetzt, zählt sie heute zu den zu den meistgelesenen literarischen Werken des neuen Jahrtausends.
- Veröffentlicht am Dienstag 5. Mai 2020 von KLAK Verlag
- ISBN: 9783948156336
- 204 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)