Poesie des Logos

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Grundzüge der Logosophie Dem Logos als der kritischen Vernunft kommt es darauf an, die Welt differenziert zu betrach-ten.Dabei entgeht ihm nicht, dass die Dinge, die Sachverhalte, auch das Verhalten des Menschen ambivalenten Charakter haben. Diese Ambivalenz ist unabhängig vom Wert oder Rang einer Sa-che. So kann gefolgert werden, dass sie einen wesentlichen, ja konstitutiven Grundzug der Wirk-lichkeit darstellt. Die Logosophie versteht diese Ambivalenz als Grundaxiom ihrer Theorie. Der Volksmund weiß im Übrigen ganz genau von dieser Ambivalenz, wenn er sagt: Alles hat seine zwei Seiten. So meint Ambivalenz eben dies: die Doppelseitigkeit bzw. -wertigkeit der Wirklichkeit, die Dichotomie in Positivität und Negativität. Nicht zu verwechseln ist Ambivalenz mit Bi-oder Mul-tipolarität. Demokratien sind grundsätzlich charakterisiert durch ein Mehrparteiensystem. Doch die Realität zeigt, dass diese prinzipielle Möglichkeit in manchen Staaten auf eine Bipolarität hin-ausläuft, z.B. in den USA oder Großbritannien, im Fall von Deutschland dagegen neuerdings auf eine Multipolarität. Man könnte bei bipolaren Staaten auch dialektisch von These und Antithese sprechen. Diese Bi-oder Multipolarität i s t aber nicht die Ambivalenz, vielmehr unterliegt sie einer solchen. Die verschiedenen Parteienkonstellationen weisen eine Ambivalenz auf, denn eine jede derselben hat ihre Vorzüge und auch ihre Nachteile. Erst durch den analysierenden Aufweis dieser Sach-und Sinnverhalte manifestiert sich ihre Ambivalenz. Es besteht allerdings in einem solchen System auch die Möglichkeit, dass die Bi-bzw. Multipolarität oder auch Dialektik die Am-bivalenz minimieren bzw. aufheben kann. Soviel zu dieser fundamentalen Unterscheidung und der Problematik ähnlicher und leicht zu verwechselnder Begriffe. Kehren wir nun zur Ambivalenz zurück. Sogar etwas so Wertvolles wie die christliche Ehe kennt dieses Phänomen, wenn sie von einer Treue der Partner in guten wie in schlechten Zeiten spricht.