polar – Magazin

Ohne Orte

Um die Demokratie ist es ruhig geworden. Man hört von ihr allenfalls, wenn erneut die Wahlbeteiligung gesunken ist. In der Wirtschaftskrise scheinen die Parlamente weniger zum Debattieren und Entscheiden als allein zum Durchwinken da zu sein. Alle rufen nach mehr Effizienz, mehr Kompetenz, mehr Qualität. Aber politische Verantwortung ist nur noch schwer zuzuordnen: Fehlen der Demokratie die Orte? Die Zerfaserung politischer Entscheidungsebenen, neue globale Strukturen und die ökonomische Entgrenzung tragen dazu bei, dass sich unsere demokratische Praxis wandelt. Ist das der schleichende Abschied von der Demokratie oder nur eine weitere Transformation, die neue Wege und institutionelle Fantasie verlangt? Und wie weit trägt das Prinzip der Demokratie in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft?