Politik des Kapitals in der Krise

Eine empirische Studie (2007-2010)

von

Die Indienstnahme der Politik durch ‚die Wirtschaft‘ während der großen Krise 2007/2010 benötigte demokratische Vermittlungsinstanzen. Der Staat setzte einerseits das gemeinsame Kapitalinteresse durch, andererseits sorgte er für einen pluralen Ausgleich der widerstrebenden Partikularinteressen. Mal mehr, mal weniger fest gefügte Kapitalfraktionen rangen um politischen Einfluss. Als Fallbeispiele auf der unteren Interventionsebene der Politik dienen dem Autor die Überlebenskämpfe von Opel und Arcandor. Die Interessenspolitik des Kapitals wirft dabei ein kritisches Licht nicht nur auf die Demokratie, sondern ebenso auf die Medien und die wissenschaftliche Politikberatung. Eingebunden in das Parallelogramm der Kapitalkräfte verlieren beide ihre Neutralität. ‚Professor Wall Street‘ dient nicht mehr der Wahrheitsfindung. Sein Kriterium ist die Nützlichkeit für das Kapital. Als ein ’sprechendes Werkzeug‘ von Kapitalinteressen redet er die Krise schön.

Das Buch richtet sich an diejenigen, die entlang der konkreten Krisenereignisse nachvollziehen möchten, wie sich das herrschende Interesse politisch umsetzte. Zugleich werden in der Politik des Kapitals die Berührungspunkte zur ‚Postdemokratie‘ sichtbar.