Japan zeichnet sich neben einer immensen Menge an Fotobüchern und -zeitschriften durch eine sehr große Anzahl berühmter Berufsfotografen, viele Fotografievereinigungen, weit verbreitete fotografische Ausbildungseinrichtungen sowie etliche Fotografiemuseen und unzählige Fotoausstellungen aus. Außerdem haben sich in der gegenwärtigen japanischen Gesellschaft ganz eigene Formen massenhafter Selbstdarstellung, wie beispielsweise die speziellen Fotoaufkleberautomaten namens „Purikura“ entwickelt. Trotz der Fülle an Hinweisen, die aus der Betrachtung privaten Fotografieverhaltens über praktizierende Individuen und ihre Gesellschaft gezogen werden können, hat japanische Privatfotografie in der Forschung bisher kaum Beachtung gefunden. Ziel dieses Buches ist es, einen ersten einführenden Überblick zur Entwicklungsgeschichte privater Fotografiepraktiken in Japan zu geben.
Private fotografische Gebrauchsweisen in Japan
Forschungslage, historische Etappen und ausgewählte Verwendungszusammenhänge
von Katja Ferstl