Rituale haben heute wieder Konjunktur. In Zeiten großer Unübersichtlichkeit und Komplexität entdecken die Menschen, dass Rituale hilfreich sein können: Sie geben Halt, Kraft und Struktur und werden vielfach als heilsam und heilend erlebt. Rituale verbinden die Menschen in der Familie, im Kindergarten, in der Schule, an der Universität, in den Religionen. Und natürlich bei den Übergängen des Lebens: Geburt, Hochzeit und Tod. Es gibt sie im Leben des Einzelnen, aber auch im Miteinander der Gesellschaft: nach Terroranschlägen, bei öffentlichen Trauerfeiern, bei Demonstrationen. Der Alltag, so scheint es, ruft nach einer Überhöhung, nach einer »Anderswelt«. Von all dem erzählt das vorliegende Publik-Forum EXTRA. Es möchte ein Gespür dafür vermitteln, was Rituale sind oder sein können. Und auch wenn Rituale offensichtlich zum Leben gehören – krampfhaft festhalten sollte man an ihnen nicht. Sie wollen und sollen ja befreiend wirken, nicht einengend. Aber dafür sorgen sie schon selbst: mit ihrer Eigendynamik, die Beständigkeit mit Veränderung verknüpft. Und so sind Rituale faszinierende Elemente des menschlichen Lebens – im Guten wie im Schlechten.
Die Autoren und ihre Beiträge:
Markus Grünling
Das Geheimnis der Schwelle
Ob Geburt oder Tod: Wir feiern das Leben. Über den Zauber des Übergangs
Fulbert Steffensky
Nahrung für die Seele
Ich liebe das Wort »Sitten«, es sind Vorschläge und Regeln, die mich von meiner eigenen Zufälligkeit befreien
Eva-Maria Lerch und Hartmut Meesmann im Gespräch mit Gernot Meier
Ein Schloss der Liebe am Brückengeländer
Das Paar kann immer wieder zurückkehren an diesen Ort, vor allem dann, wenn es einmal nicht so gut läuft
Armin Rohrwick
Am Abgrund
Ritualmorde gehen über das pure Töten hinaus. Mancher Täter glaubt, im Auftrag einer höheren Macht zu handeln
Hartmut Meesmann
Gehe ich weiter oder kehre ich um?
Das Labyrinth ist ein uraltes Menschheitssymbol
Eva-Maria Lerch
Der Mann, den ich segnete
Die christlichen Zeichenhandlungen schaffen heilige Zeiten und Orte. Erfahrungen aus einem Seminar mit dem Benediktiner Anselm Grün
Katharina Hansen
Jetzt sind sie nicht mehr unter uns
Ein älteres Ehepaar geht gemeinsam in den Tod. Die Nachbarn sind erschüttert und suchen nach Formen des Abschieds
Marco Thiede
Schweinemist auf der Bühne
Mit viel Spaß und Humor: Wir Punkrocker lieben es, immer wieder neue Streiche zu erfinden
Michael Hollenbach
Heiliger Rasen
Es muss schon ein Fußball-Gott sein, der alles lenkt und fügt. Wem könnte man denn sonst die Schuld für eine Niederlage zuschieben?
Norbert Wölfle
Einst war ich ein Junge, jetzt bin ich ein Mann
Wenn Wunden heilen, kann neues Leben beginnen
Anne Strotmann
Hexen und Göttinnen
Viele Frauen sehnen sich nach ihrer Kraft und einer weiblichen Spiritualität
Claudia Mende
Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit
Der Kindergarten fängt manches auf, was Familien in der Hektik des Alltags nicht mehr leisten können
Harald-Alexander Korp
Der singende Esel
Oder: Der Finger, der auf den Mond zeigt, ist nicht der Mond. Was eine buddhistische Weisheit
- Veröffentlicht am Mittwoch 28. Juni 2017 von Publik-Forum
- ISBN: 9783880953123
- 40 Seiten
- Genre: Belletristik, Geschenkbücher