Quartbuch

von

Nicoliens Mutter vergisst. Erst vertauscht sie die Tage, dann kann sie ihre Lieblingslieder
nicht mehr mitsingen, zuletzt verirrt sie sich in der Wohnung. Über
knapp drei Jahrzehnte wird ihre Demenz in vielerlei Alltags- und Ausflugsszenen
mit den schleichenden Veränderungen beschrieben.
Alsbald wähnt man sich im Wohnzimmer der Familie, mit Schnaps in der
Hand und Kuchen auf dem Tisch, erfüllt von Zuneigung und Hilflosigkeit.
Wie in einem Super- 8- Film werden der Gedächtnisverlust und die Reaktionen
der Angehörigen, die zwischen Verärgerung, Irritation, Trauer und Ungeduld
schwanken, in einer Fülle von lebendigen Details nachgesponnen.
In genau abgelauschten Dialogen und auf musikalische Weise, in Varianten,
Schleifen, Pausen erzählt J. J. Voskuil die Geschichte einer dementen Frau. Eine
zutiefst menschliche Chronik – von Gerd Busse einmal mehr herausragend übersetzt.