Rautenberg – Erzählungen/Anthologien

Die dagebliebene Elvira Syroka erzählt

von

Genau 60 Jahre ist es her, dass der letzte Flüchtlingstransport Königsberg verließ. Was aber geschah mit den Zurückgebliebenen? Wie lebten sie? Elvira Syroka erzählt ihre Erlebnisse stellvertretend für jene, die in ihrer alten Heimat geblieben sind. Ihre Sprache ist geradlinig und sehr lebendig. 1930 in Lichtainen bei Osterode geboren, siedelte sie 1934 nach Mecklenburg um. 1945 wurde sie mit ihrer Familie von der Roten Armee nach Königsberg verschleppt. Die nächsten 3 Jahre waren ein Kampf ums Überleben. Mit dem letzten Flüchtlingstransport 1948 gelang es ihren Eltern und ihren beiden Schwestern in den Westen auszureisen. Sie selbst blieb durch unglückliche Umstände zurück. Elvira Syroka richtete sich in diesem Leben ein, lernte die russische Sprache und gab sich als Russin aus. Immer wieder musste sie mit großen Schwierigkeiten und gefährlichen Situationen zurechtkommen. Immer wieder fand sie aber auch Menschen, die ihr halfen. Von Astrid von Menges sind die, von ihr auch geführten, Tonbandinterviews sorgfältig und gefühlvoll in Schriftform gebracht worden, ohne den Inhalt zu verändern.