Rayk Goetzes kraftvolle, häufig großformatige Arbeiten speisen sich aus seinen malerischen Erkundungen und Befragungen des menschlichen Daseins. Dabei lässt er sich von den
Werken der italienischen Renaissance inspirieren, die er
umgekehrt auf ihre gegenwärtige Bedeutung, ihren inneren
Kern und ihr Vergessenes absucht. Die Gegenwart erhält
bei ihm ein Antlitz, zum Beispiel eines traurigen Königs, eines Zusammenkommens am Erdbeerbaum oder in Porträtserien. Menschen, die sinnen, beobachten, wahrnehmen, ausschreiten und Zeichen geben – allesamt herausgehoben aus dem Alltag. Goetzes Lust am Experimentieren lässt Werke entstehen, die entdecken und verhüllen, die konzentrieren und üppig spielen.
Rayk Goetze: Der Gegenwart
von Carsten Tabel, Rayk Goetze