Marukus Wilflings Skulpturenbegriff ist insofern ein spezifischer, als er sich in ironischem Umgang mit der Geschichte der Skulptur, in präziser Reflexion von Wahrnehmungsphänomenen und unserer Sicht auf die Welt einpendelt. Stets berührt er dabei Raum und Architektur, vermisst zeitliche mit örtlichen Parametern und befragt den Begriff der Skulptur an sich.
Unaufgeregte Alltagsmaterialästhetik, Wahrnehmungsverschiebungen, Irritationen des Sehens und daraus resultierende Bewusstwerdung von Täuschungsmechanismen sind charakteristisch für die Arbeit von Markus Wilfling. In der Entwicklung seiner Skulpturen, deren Ausgangspunkt oft objets trouvés oder gefakte Ready-Mades sind, treibt er seine Untersuchungen an der Absurdität der Welt voran. Dabei täuscht er aber nicht vor, ist nicht er es, der illusioniert, sondern er lotet die Möglichkeiten materieller Tatsächlichkeiten aus, in deren vermeintliche Wirklichkeit der Betrachter kippt. Erlernte Hirnfunktionen werden dabe in Frage gestellt, während sich gleichzeitig Erinnerungen verselbständigen und aus dem Lot gehoben werden.
So hinterfragt er als konzeptuelll arbeitender Künstler mit dem Satz „Dem Bodenpersonal ist unbedingt Folge zu leisten“, der selbst zur Skulptur wird, die Sinnhaftigkeit postulierter Anweisungen, die als gesellschaftsordnende Intentionen begriffen werden wollen.
- Veröffentlicht am Donnerstag 6. Mai 2010 von Bibliothek der Provinz
- ISBN: 9783900000455
- 264 Seiten
- Genre: Belletristik, Krimis, Spionage, Thriller