Reihe Salon

Zwei Erzählungen

von

In einer Freiburger Weinstube sitzen abends zwei Männer zusammen, ein Mitarbeiter der ortsansässigen militärgeschichtlichen Abteilung des Bundesarchivs und ein emeritierter Historiker aus Köln. Dieser berichtet dem Archivar, wie im Ersten Weltkrieg sein Vater als Soldat mit großen Erwartungen nach Palästina geraten sei, in das ‚Heilige Land‘ seiner katholischen Erziehung; wie der dort aber seinen Glauben verloren habe, desillusioniert durch das pietätlose Treiben an den ‚Heiligen Stätten‘. Am nächsten Morgen möchte er mit seinen Recherchen zum historischen Hintergrund des väterlichen Debakels beginnen. Dafür verspricht er sich von dem Vorgespräch mit einem der Hüter der in Freiburg lagernden Archiv-Bestände eine Orientierung. Aber der Abend nimmt eine Wendung, die für ihn völlig überraschend zu sein scheint.
Die zweite Erzählung handelt von einem familiären Dreiecks-verhältnis. Die Beziehung zwischen Hanna, ihrer Tochter Rebekka und deren Mann Rolf ist bereits kompliziert genug, als Hanna an Demenz erkrankt. Da sie in dem Verhältnis zwischen Mutter und Tochter seit jeher die dominante Rolle gespielt hat, vermag sie sich nicht damit abzufinden, dass Rebekka die Initiative ergreift und die Hilfen zu mobilisieren versucht, auf die sie in zunehmendem Maße angewiesen ist. Als das Drama sich zuspitzt, hofft Rolf, eine Katastrophe dadurch abwenden zu können, dass er sich zwischen seine Frau und die Krankheit ihrer Mutter schiebt.