Restbestände

Erzählungen

von

Karl Kloter, der bedeutenste Arbeiter-Schriftsteller der Schweiz, schildert in seinem letzten von ihm erschienenen Erzählband beeindruckende Situationen menschlicher Existenz. Der Band umfasst fünf Erzählungen: In der «Japaner» wird eine Begegnung auf einer Bergtour zu einer Gratwanderung zwischen Gegenwart und Vergangenheit; aber auch zwischen Realität und Vision. Der Wertewandel, welcher sich bei den letzten drei Generationen in einem beängstigenden Tempo vollzogen hat, bildet den thematischen Schwerpunkt von «Suchen». Das dialektische Konzept dieser Erzählung wird durch die schlichte, kraftvolle Sprache von Karl Kloter zu einem besonderen Leseerlebnis. Für einen sensibleren Umgang mit der Natur und der menschlichen Lebenszeit im Zeitalter der Überindustrialisierung wirbt «Der Aussteiger». In der Titelerzählung «Restbestände» begegnen sich drei Männer mit unterschiedlichem sozialen Status. Ihre Pensionierung, die sie als gesellschaftliche Nivellierung verstehen, kann die seelischen Narben der Vergangenheit nicht zum Verschwinden bringen. Die längst benötigte Erholungspause aus dem Stadtstress steigert sich in «Die Flucht» zu einem bedauernswerten menschlichen Drama.

Vorwort: Al’Leu