Revolutionäre Mittelklasse

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A.C. Kupper sammelt Bilder, eigene und angeeignete. Das Internet mit seiner Fülle öffentlich gemachter Privatsphären, die Vielzahl der in Büchern, Printmedien und Filmen veröffentlichten Bilder sowie seine eigenen Fotografien sind eine unerschöpfliche Quelle. Die daraus neu geschaffenen Bilder transportieren eine Vision von Mutation und eine Ahnung schleichender Entfremdung. Kuppers lakonischer Humor, die ästhetische Komposition und der sanfte, fast malerische Strich zeichnen alles noch schärfer, die Zukunft noch weniger verheissungsvoll.
In Revolutionäre Mittelklasse erscheint der moderne Mensch als ein Wesen ohne Identität, ohne Geschlecht und ohne Geschichte. Die entstellten Gesichter wirken unheimlich, ihre Tragik unfreiwillig komisch und leer. Die geschlechtlichen Attribute der Männer und Frauen, körperliche und intellektuelle, vermengen sich zu einer auf Effizienz ausgerichteten Funktionalität. A.C. Kuppers Bilderwelt zeigt eine debile Gesellschaft, der das Menschliche, die Leidenschaft und die sexuelle Identität abhandengekommen sind.
Der Künstler benutzt kulturelle Codes und plakative Symbole, die längst im Mainstream aufgegangen sind. Das Mittelmass, die Mittelklasse ist die verstörend pessimistische Zukunftsvision einer Welt ohne Schmerz. Die Revolution der Mittelklasse ist die Heimsuchung propagierter Normalität, die es nie gegeben hat.