Rex Ingram

Hollywood's Rebel of the Silver Screen

von

Eine umfassende Dokumentation in englischer Sprache zum irischen Film-Regisseur Rex Ingram, der in den Zwanziger Jahren mit Filmen wie „The Four Horsemen of the Apocalypse“, „Scaramouche“ oder „Prisonder of Zenda“ zusammen mit David W. Griffith und Erich von Stroheim zu den bedeutendsten Regisseure Hollywoods zählte. Auf Jahre konnte er sich erfolgreich gegen das amerikanische Studio-System durchsetzen konnte, vor allem auch dank der Unterstützung in den obersten Etagen durch den Financier Marcus Loew und den Produktionschef Richard Rowland. Ingram war überzeugt, dass die letzte Kontrolle über die Qualität eines Filmes einzig in den Händen des Regisseurs liegen sollte. Seine Detailversessenheit, präzischen Recherchen und die sorgfältige Lichtgestaltung verleihen seinen (wenigen noch erhaltenen) Filmen auch heute noch eine besondere Note. – Ingram war vor allem ein grossartiger Regisseur, der seinen Schauspielern viel Platz für seine Rollen liess. Er galt als Perfektionist für das Detail, er glaubte an die Kraft des Teams, viele seiner Filme drehte er immer wieder mit seinen bewährten Kräften: Schauspielern wie Ramon Novarro (den er sozusagen nach dem Weggang Valentinos zu Paramount zu dessen „Nachfolger“ als Latino-Liebhaber bei MGM machte), Ingrams zweite Frau, die wunderschöne Alice Terry. dem Autor Blasco Ibañez, dem Kameramann John F. Seitz, dem Cutter Grant Whytock. Es waren nicht so sehr die psychologischen Akzente der Rollen, die Ingrams Filme charakterisierten, als vielmehr die optische Qualität seiner Inszenierung, der Rhythmus des (stummen) Films, die zum grossen Teil grandiosen Aussenaufnahmen („Mare Nostrum“, „The Arab“, „Baroud“) – in einer Zeit, wo die meisten Hollywood-Filme in den Boudoirs des Demi-Monde spielten: Qualitäten, die seine Filme auch heute noch sehenswert machen. Zu Recht schätze Regisseur David Lean ihn als einen seiner grössten Lehrmeister.

Ingram drehte nur einen Tonfilm, im Alter von 38 Jahren zog er sich vom Film zurück, um sich seiner Passion, der Bildhauerei, und dem Reisen zu widmen. 57-jährig starb er in Hollywood an den Folgen einer Malaria-Erkrankung.

Zum ersten Male wird auf über 550 Seiten mit mehr als 275 Bildern das gesamte Filmschaffen des Regisseurs, Autors und Schauspielers Ingram im Detail mit zahlreichen historischen Belegen und zum grossen Teil noch nie publizierten Fotos dokumentiert. Der namhafte Filmhistoriker und Oscar-Preisträger Kevin Brownlow schrieb das Vorwort.