Rilke

Überzähliges Dasein

von

„Wer war dieser Mann? Die Antwort: Geck, Gaukler und Genie.“ Fritz J. Raddatz über Rilke Fritz J. Raddatz, einer der profiliertesten Publizisten Deutschlands, entwirft ein grandioses Porträt des weltberühmten Dichters, das in seiner feinsinnigen Art, Leben und Werk aufeinander zu beziehen, seinesgleichen sucht.

Rainer Maria Rilke ist der nach Goethe meistgelesene deutschsprachige Dichter weltweit. Zeitgenossen priesen und höhnten ihn; und bis heute tönt das Echo auf Rilke und sein Werk gebrochen. Wer war dieser Mann? Ein „überschminktes Frauenzimmer“, wie Georg Heym ihn verspottete, die „Dichtung selbst oder das, woraus die Dichtung entsteht“, wie Marina Zwetajewa einmal voller Hingabe schrieb? In den ersten Lebensjahren erzogen als Mädchen, später der frömmelnden Bigotterie der Mutter ausgeliefert, entwickelte Rilke ein höchst ambivalentes Bild vom weiblichen Geschlecht. Frauen verdankt der rastlos von Ort zu Ort Ziehende lebenslange Förderung und Unterstützung; sie verdanken ihm die schönsten Gedichte und Widmungen. Und doch bleibt Weib wie Welt der Feind, umschwärmt in der Entfernung, gefürchtet als Gefahr in unmittelbarer Nähe …

Fritz J. Raddatz gelingt es, nicht nur die Existenz bestimmenden Prägungen Rilkes auf furiose und auch bewegende Art zu beschreiben, sondern den Einfluss dieser emotionalen Quellen auf das Werk des Dichters eindrücklich darzustellen.