Rimini Protokoll: Staat 1–4

Phänomene der Postdemokratie

Was stimmt an der Befürchtung, dass PR-Strategen und privat finanzierte Beratungs- und Anwaltteams die Steuerung einer immer globaler agierenden Gesellschaft den Händen der Politiker entreißen? Besteht der Staat in seiner neoliberalen Ausprägung nur noch aus formellen, aber schwachen Hülsen? Ist Demokratie nur noch ein Name für etwas, das wir gar nicht mehr wollen – obwohl wir es eigentlich gerne hätten?

In den vier hier präsentierten Theaterproduktionen Staat 1–4 („Top Secret International“, „Gesellschaftsmodell Großbaustelle“, „Träumende Kollektive. Tastende Schafe“ und „Weltzustand Davos“) zeigt Rimini Protokoll interaktive szenische Ergebnisse einer Recherchereise an den Rändern des demokratisch legitimierten Staates. Tagebucheinträge und Snapshots eröffnen Einblicke in den Produktionsprozess. Soziologische, philosophische, medienwissenschaftliche und politische Essays (von Lukas Bärfuss, Timon Beyes, Matthias Fuchs, Gabriela Muri Koller u. a.) liefern den inhaltlichen Kontext und Aufführungsfotos aus ungewöhnlichen Perspektiven dokumentieren die besonderen Umgangsweisen mit dem Publikum.