Robbenjagd in Berlin

Humorvolle Erzählungen aus dem Leben eines Russlanddeutschen

von

Etwa zwei Millionen Auswanderer aus der ehemaligen Sowjetunion wohnen inzwischen in der Bundesrepublik. Zerstreut auf das ganze Staatsgebiet, trifft man auf sie in nahezu jeder Gemeinde oder Stadt. Die ‚unbekannten Nachbarn’, deren Präsenz man wahrnimmt, von denen man aber nicht viel weiß außer den sporadischen Schlagzeilen der Boulevardpresse. Aus einer ganz anderen Welt kommend, meistern sie geschickt und mit viel Überlebenskunst ihren Alltag hier …
‚Robbenjagd in Berlin’ befasst sich mit diesem Alltag der ‚Russlanddeutschen’. In mehr als dreißig Kurzgeschichten, die dem Leser einen Überblick über das Leben der Auswanderer in Deutschland und vor der Abreise in Russland verschaffen, vermittelt sich durch das humoreske Moment viel über die Selbstdefinition und das Selbstbewusstsein der Auswanderer. Zugleich sind die Erzählungen eine satirische Abrechnung mit einer verfehlten Migrationspolitik gegenüber Menschen, die sich aus den entferntesten Regionen Russlands auf den Weg gemacht haben, in ‚ihr’ Deutschland zu kommen und es trotz aller Bemühungen und Erfolge wohl nie so richtig schaffen werden, anzukommen.

Alexander Reiser, 1962 in Sibirien geboren, Seemann, Saisonarbeiter in einer Fischfabrik und beim Eisenbahnbau, Pelztierjäger und Ginsengsammler. Nach dem Studium der Journalistik“an der Universität in Wladiwostok schrieb er dort für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Ende der 90-er Jahre verschlägt es ihn nach Berlin.
Zahlreiche Veröffentlichungen in Deutsch und Russisch: Das alte Johannes-Evangelium, Die Rückkehr des Odysseus, Die Luftpumpe. Lustige Geschichten aus dem Leben der Aussiedler, 99 Anekdoten von Aussiedlern (mit Reingold Schulz).