Robert Capa

Der funkelnde Tanz des Lebens

von

Er war wie eine Figur aus einem Hemingway-Roman. Der Großschriftsteller sah in ihm so etwas wie einen Ziehsohn. Sie zogen an vorderster Spitze der Alliierten in Paris ein und feierten im Ritz die Befreiung von den Nazis und Marlene Dietrich sang dazu ihr „Lili Marleen“. Niemand schoss eindringlichere Fotos vom Krieg. Ob in Leipzig oder Berlin, an den Brennpunkten war er dabei. Ein rastloses Leben, ein Tanz mit dem Tod. Kein Wunder, dass Schriftsteller wie Hemingway und John Steinbeck, aber auch Schauspieler in Hollywood seine Nähe suchten. Eine geheimnisvolle Aura umgab ihn und er lebte seine sieben Leben rauschhaft und scheinbar mit spielerischer Unbedenklichkeit und war doch ein Mensch auf der Suche nach seiner Bestimmung.

Ingrid Bergmann verliebte sich in ihn und musste erkennen, dass sie ihn nicht halten konnte. Mit Freunden gründete er die beste und berühmteste Fotoagentur MAGNUM. Doch auch dieser Erfolg hielt ihn nicht ab, auf den Kriegsschauplätzen der Erde wieder dem ultimativ besten Foto nachzujagen. Er war mehr als ein Reporter, er nahm Partei gegen das Böse in uns. Er bekam Zweifel am Sinn dieses Lebens und zog doch noch einmal nach Vietnam und begegnete dort wieder dem Tod. noch einmal. ein letztes Mal, an einem heißen Nachmittag, als der Krieg sich dem Ende zuneigte.