Robert Strübin. Musik sehen, Bilder hören

Mit einem Vorwort von Jean-Christophe Ammann sowie Texten von Corinne Desarzens, Paul-André Jaccard, Dieter Ladewig, Thomas Jean Lehner, Karin von Maur, Erwin Mühlestein, René Müller und Sigfried Schibli

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Das Œuvre des Basler Musikers und Malers Robert Strübin (1897–1965) umfasst neben den seit den 1930er Jahren entstandenen Bauwerklichen Konstruktionen Rosettenbilder, Karikaturen und die nach Kompositionen angelegten Musikbilder aus dem letzten Lebensjahrzehnt. Während Strübins Architekturbilder die Wirkungen der Op Art vorwegnehmen, sind seine Musikbilder mathematisch genaue farbige Umsetzungen von Musik-Partituren. Strübin entwickelte in geradezu pedantischer Genauigkeit ein differenziertes Farbensystem, sozusagen eine Notenschrift in Farben, deren Code er von Bild zu Bild variierte.
Die Rezeption des Malers Robert Strübin setzte erst postum ein und verläuft bis heute unstet und begrenzt. Jean-Christophe Ammann zeigte 1970 eine umfassende Retrospektive im Kunstmuseum Luzern und konstatierte: ‚Strübins Werk dürfte für die Schweizer Kunst eine Entdeckung ersten Ranges bilden.‘ Harald Szeemann integrierte fünf Musikbilder Strübins in die zwei Jahre darauf stattfindende documenta 5.
Diese Publikation vereint Textbeiträge unterschiedlicher Perspektiven, um den komplexen Hintergrund, vor dem Strübin arbeitete, angemessen abbilden zu können: Kunstwissenschaftliche Untersuchungen und Vergleiche stehen dabei neben neurobiologischen Aspekten, biografische Miszellen neben musikwissenschaftlichen Analysen. Nicht unwesentlich für die Wahrnehmung ist die künstlerische Reflexion von Strübins Werk in einem literarischen Essay. Die Mehrzahl der Beiträge wurde für diese Publikation verfasst resp. grundlegend überarbeitet oder übersetzt; nahezu alle Abbildungen erscheinen erstmals im Farbdruck. Das Buch begleitet die gleichnamige Ausstellung und Konzertreihe im Haus ZwischenZeit, Basel.

Aus dem Inhalt
Jean Christophe Ammann: Robert Strübins meditativer Akt der Mitteilung
Karin von Maur: Malerei und Musik im Dialog
Sigfried Schibli: Sieben Thesen zum Versöhnungsdrang von Musik und bildender Kunst
Paul-André Jaccard: Kann man Töne sichtbar machen?
Thomas Jean Lehner: Robert Strübins ‚Kunstkonverter‘
René Müller: Mein Freund Robert Strübin
Dieter Ladewig: Zur Persönlichkeit Robert Strübins – mit einem Ausblick auf die neurobiologische Synästhesieforschung
Corinne Desarzens: One Night in Paris. Frédéric Chopin: ‚Prélude No. 19 Mi B maj.‘
Erwin Mühlestein: Robert Strübins Bedeutung für die heutige Kunst
Katalogteil: Comics, Architekturbilder, Op-Art, Rosetten, Musikbilder
Ausstellungsbesprechungen 1969–2010
Ausstellungs- und Quellenverzeichnis