Ein Mann sitzt auf einem Vogelfelsen mitten im Nordatlantik und kämpft um sein Überleben. Er wurde ausgestoßen aus einem untermeerischen Reich, weil er nicht mehr „funktionierte“. Die Hauptfabel ist der Überlebenskampf des Verbannten auf dem Felssplitter im Ozean. Er hat nur Proviant für einen Monat. Er ist gezwungen, sich von den Früchten des Meeres und der Luft zu ernähren. Er weiß, dass seine Verbannung endgültig ist, trotzdem hofft er auf ein Ende seiner Isolation irgendwann. Diese Hoffnung erweist sich als die größte Folter. In Rückblenden werden Vorgeschichte und historische Umstände skizziert. Die Atlantis-Bewegung wollte die „Rettung des Abendlandes“ gegen den dekadenten Zeitgeist. Der Untergang des Amerikanischen Imperiums kam dazwischen. Die „Bewegung“ stockte. Ein Sedimentsturz zerstörte die Tiefsee-Kolonie. Die letzten Getreuen zogen sie in das Innere des Nordatlantischen Rückens zurück, wo sie siedelten: ein utopisches Fossil. Spielverderber werden ausgeschieden. Die „Mechanik der Ausgrenzung“ wird definiert. Analog zum Schicksal des Vogelfreien auf dem Vogelfelsen spitzt sich seine Geschichte zu: von der traditionellen Erzählung zu aufgesplitterter Prosa. Innen- und Außeneindrücke amalgamieren. Hungerphantasien und Wachhalluzinationen gaukeln einen dämonischen Retter vor. Die existentielle Zuspitzung wird sichtbar, das Stadium vor dem Verstummen, dem physischen Ende. Der Roman „Rockall“ ist eine radikale Parabel. Von Ausgrenzung und Isolation. Vom Individuum als Opfer fataler Geschichte. Die Parabel einer radikalen Existenz.
- Veröffentlicht am Dienstag 24. Oktober 2006 von KITAB
- ISBN: 9783902005854
- 112 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Hardcover, Historische Romane, Softcover