Röhner

von

„Röhner“ ist ein Kammerspiel. In klaren Linien und knappen Texten wird vom neurotischen P. erzählt, der ein Eremitenleben in zweckmäßiger Symbiose mit seiner unbekümmerten Nachbarin verbringt. Von der Zubereitung des Kaffees bis zur Pflege der Zimmerpflanzen läuft alles im Takt. Mit dem überraschenden Eintreffen Röhners –
einer alten Bekanntschaft – ändert sich der Rhythmus.
Während Röhner eine innige Beziehung zur Nachbarin aufbaut, wird er für P. zur psychotischen Zumutung. P. spielt im Geiste verschiedene Szenarien durch, wie er den ungeliebten Gast loswerden könnte – unfähig, Röhner direkt nach seinen Abreiseplänen zu fragen.
Als P. sich endlich aus seinen Gedankenschleifen befreit und Maßnahmen ergreift, setzt er seinen fragwürdigen Plan mit demselben pedantischen Fokus um, den er beim Kaffeekochen pflegt.