Rosensteins Reise

von

Alfred Rosenstein, ein bekannter Verleger in München, verlässt eines Morgens sein Zuhause und seinen Verlag. Mit einer knappen Anweisung stoppt er künftige Produktionen und begibt sich auf eine Reise, deren letztes Ziel er noch nicht kennt. Olga, eine junge Lektorin fährt ihm ein paar Tage später nach, um zu erreichen, dass er wenigstens noch einen Schriftsteller verlegt, einen von ihr entdeckten, genialen Romancier.
Sie findet Rosenstein in seinem Landhaus an der ligurischen Küste. Nach zunächst schroffer Ablehnung lässt er sie ins Haus und gestattet ihr, aus dem Manuskript ihres Autors vorzulesen.
Im Laufe einiger Tage und Nächte gewinnt er Gefallen an seiner an tausend und eine Nacht erinnernde Machtposition. Zwischen ihm und der deutlich jüngeren Lektorin entwickelt sich eine eigenartige, zwischen Zuneigung und Hass schwankende Beziehung. Einige Passagen im Manuskript weisen verblüffende Bezüge zu Rosensteins Leben auf. Im Laufe der Lektüre werden sie von so zynischer Deutlichkeit, dass er erkennt: es geht hier nicht darum, einen unbekannten Schriftsteller zu verlegen, sondern darum, ihn mit einem dunklen Kapitel seiner Vergangenheit zu konfrontieren.