rote taschenbücher

von

Er ist auch ein Vertriebener: Geboren 1933,
im Jahr des Unheils, erlebte er als Kind Krieg,
Flucht und Vertreibung – sein Weg führte von
Breslau nach Berlin. Im Jahr 1990 verlor er
zum zweiten Mal seine Heimat.

In seiner bewegenden Erzählung ‚Von Breslau
über Bautzen nach Berlin‘ lässt uns MANFRED
HOCKE die Zeitenwende des Jahres 1945 aus den
Augen eines Zwölfjährigen in Joycescher Tradition
miterleben. ‚Frühlingserwachen‘ – in Zeiten des
Todes.

Sein ‚Hörspiel ohne Titel‘ resümiert in Szenen
eines Paares den Optimismus des Neuaufbaues
nach dem Kriege, die Ärgernisse mit Unzulänglichkeiten
im Arbeiter-und-Bauern-Staat und die Trauer
um den Verlust der DDR als einer Heimat der
Menschlichkeit, die er helfen wollte, auszubauen.

HOCKE war einst Dramaturg am Berliner Ensemble
(‚Galilei‘ u. a.) und bei der DEFA (‚Das
Luftschiff‘, ‚Sehnsucht‘, ‚Der Streit um des Esels
Schatten‘ u. a.).