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Die Kanadierin Erín Moure begibt sich mit „O Cadoiro“ auf die Spuren der galicischen Troubadourdichtung, die im 13. Jahrhundert mit der Tradition der geistlichen Lieder brach. Diese Dichtung war „an ein menschliches Gegenüber gerichtet, nicht an Gott. Ihr ,human turn’ steht am Beginn der modernen Lyrik, all das Fieberhafte und zugleich Filigrane in der Hinwendung an ein direktes Gegenüber – die Abwendung von Gottes Liebe, ihrer behaupteten endlosen Fülle, hin zu einer säkularen Liebe, die niemals ausreichend sein kann.“ Erín Moures schreibt gewissermaßen unter Einfluss, sie schreibt saudade, ihre Gedichte entstehen durch Lektüre anderer Gedichte, sie nähren sich an deren Verlangen nach dem geliebten Anderen. „Was mich an den Gedichten in Bann schlug, war die Fluidität ihrer iterativen Klanghaftigkeit, die Ebenen von Nicht-Bedeutung, von Klage als Klang, die Ausuferungen des Atems.“ Xianna d.l. Loba wiederum hat die Ufer der Poesie in ihren Übertragungen weiter erweitert, hin zur vielfachen Übersetzung des Wasserfalls „O Cadoiro“ in seinem Fließen.