Roulette

Protokoll einer Selbstzerstörung

von

„Spielsucht ist unheilbar“, bekennt der Ich-Erzähler, ein erfolgreicher Wissenschaftler, der dem Glücksspiel verfallen ist und den die Sucht nach langem vergeblichen Kampf letztendlich in den Ruin treibt. Dabei erweist sich Varnholts „Held“ auch ganz allgemein als eine „Spielernatur“, wenn er von Kindesbeinen an ernsthaft und verspielt zugleich mit seinen Ressourcen und Lebensumständen jongliert, im Vertrauen auf seine Fähigkeiten immer wieder vieles riskiert, „aufs Spiel setzt“, bis schließlich dem Jongleur die Fäden entgleiten und er die Grenzen zwischen Wirklichkeit, Illusion und Wahn nicht mehr erkennt: er, der sein Spiel stets zu kontrollieren vermeinte, wird jetzt selbst zum willenlosen Spielball seiner Sucht. Der Untergang des Spielers wird in spannenden Episoden erzählt, die gelegentlich auch von grotesker Komik zeugen. Varnholt erweist sich als genauer und kenntnisreicher Beobachter der Szene und beklagt die zweifelhaften Rollen von Spielbank-Betreibern, Staat und verharmlosender Werbung.