Rucksackschwimmer

Reisebilder

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„I schwimm mit mei wasserdicht‘n Rucksack von einer Ins’l zur andern, die Bruck’n hier betret i net“, sagt der fremde Rucksackschwimmer. Und irgendwie schwimmen sie alle mit ihren Päckchen auf den Rücken, die Reisenden in den Kurzgeschichten: Kreuzfahrer, Schnäppchenjäger, Bildungsbusreisende, Pauschalurlauber, Flüchtende, Wan­derer zwischen den Welten.
Ob im hohen Norden, an südlichen Meeren oder am ehemaligen Grenzfluss Saale; sie begegnen Fremden oder fremd gewordenen Nächsten wie dem fremden Bruder.
Skurriles, auch Absurdes wird durchsichtig oder bleibt Rätsel, so in den Nordgeschichten. Tore werden nach dem Mauerfall geöffnet, ermöglichen Fluchten aus festgefahrenen Wegen, führen zurück zu den eigenen Wurzeln als Reise in die Kindheit nach Thüringen. Hier in der Stadt Weimar als auch in der Türkei am Meer stehen Selbstbefragung, unabgegoltene Vergangenheit im Mittelpunkt.
Landschaftsbilder, vor allem in Gedichten, ent­stan­den in Italien oder der Bodenseegegend, spiegeln die Ruck­sackschwimmer auf ihren Reisen zu sich selbst.
Aquarellzeichnungen, verwunschen, voller Symbole und knallbunt, beflügeln die Fantasie.