Rummelpott

von

Im Norden geht es gemächlich zu. Das Leben richtet sich nach der Natur. Die Menschen leben mit grauen Nebelschwaden und endlosen Regennächten ebenso wie mit Sommertagen, wie sie schöner nicht sein können – wie sie aber auch schlimmer nicht sein können, wenn die Sonne über Wochen ohne Nass vom Himmel die Ernte verbrennt. Am Meer nehmen heftige Stürme genauso Land weg, wie sie neues erschaffen.
Der Norden fordert und gibt. Beides unvorhersehbar, von beidem mal zu viel, mal zu wenig, niemals ausgeglichen.
An Küste und Hinterland der Nordsee bestimmt zudem der Gezeitenstrom den Lauf der Tage. Im Auf und Ab von Ebbe und Flut trägt das Meer sein Wasser in die Salzwiesen und Flüsse, Fische in die Reusen und alte Geschichten ins Land. Geschichten von den Gewalten der Natur und den Lebenswegen der Menschen, gelenkt von einem Geschick, das nicht immer zu erklären ist.
Unheimliche Erscheinungen und mysteriöse Begegnungen vor der Kulisse Norddeutschlands mit seinen einprägsamen Menschen bilden die Szenarien der acht Schauergeschichten in „Rummelpott“, erzählt in der Tradition viktorianischer Autoren aus der Goldenen Ära der Geistergeschichte von etwa 1850 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs.