Runways

von , ,

‚Runways‘ handelt vom Verschwinden und Vergehen, von persönlichen Orten des Verlustes in Landschaften Israels. Bilder von ambivalenter Schönheit, so nah zwischen Leben und Tod.
Die quadratformatigen, analog aufgenommenen Bilder der in Tel Aviv lebenden und lehrenden Fotografin Naomi Leshem erzählen Geschichten vom Verschwinden und Vergehen.
Eine Strasse in der Arava-Wüste, die Stelle, wo eine junge Motorfahrerin in den Tod gefahren ist. Ein Ort in der Negev-Wüste, wo Eltern trotz zwölf Stunden Autofahrt mehrmals im Jahr hinfahren, um den Verlust ihres Sohnes zu betrauern. Oder der See Genezareth, wo ein Militärpilot die Kontrolle über seine Maschine verloren hatte und mit voller Wucht am ruhigen und tiefblauen Seespiegel zerschellt ist. Naomi Leshem ist solchen
Orten des Verschwindens und Trennens nachgegangen. ‚Runways‘ mit den grob hin geklatschten, pechschwarzen Reifenabrieben stehen auch für Innehalten in einer schnelllebigen, den Tod vergessenden Zeit. Sie stehen wie ein Memento mori als Sinnbilder mitten im Leben und seiner nie abgeschlossenen Vergänglichkeit. Die Bilder rennen und schreiten gegen den unausweichlichen Tod und formen so wie der Wechsel der
Natur neues Erfahren von Leben.