Sabrina

Am Ende ist das Knie

von

Nach einer Anzahl von Sachbüchern über Autoren, Musik, Theater gibt Ulrike Keller ihr Roman-Debüt mit „Sabrina oder Am Ende ist das Knie“.

Nicht begünstigt begann das junge Leben des Kindes. Manchmal scheint es, werde das Mädchen untergehen. Doch die Energie, Überlebenskunst, die Sabrina am Abgrund stehend, entwickelt, befördert sie zunächst in erstaunliche, persönliche Einschränkungen. Ihre Laufbahn ist in Frage gestellt, mehr als irritiert, verläuft auf gewaltigen Umwegen, um mit erheblicher Verspätung ihr angepeiltes Ziel dennoch zu gewinnen. Durchhaltevermögen, Selbstkritik eröffnen ihr das, wovon sie geträumt hat: ein Leben in und mit der Kunst.
Bedächtig beschreitet sie die Ausbildung zur Geisteswissenschaftlerin, obendrein die einer engagierten Künstlerin, ohne je durch die „Szene“ anerkannt oder gefördert zu werden. Nicht einmal diese Verleugnung bringt Sabrina zum Stillstand, sie tut, was ihr der innere Drang diktiert. Keine Absage von woher auch immer, nicht Krankheit bremst die Vorhaben, man könnte glauben, sie sei unaufhaltsam. Hat sie sich den Satz Eisensteins zu Herzen genommen, daß Kunst nicht von gönnen, sondern von können herrühre? Ihr Fleiß darin seine Wurzeln fände? Alles, was das Kind, die Jugendliche, Frau entwickelt, schöpft sie aus sich selbst. Woher erhält Sabrina jene Kraft?