Sachverstand

von

Elke Erb versammelt in ihrem neuen Buch Gedichte und einige kurze Prosatexte aus den Jahren 1996 bis 1999. Für ihre Texte gilt immer noch, was Erich Fried einst (anläßlich des Erscheinens des Auswahlbandes ‚Tost‘) über sie schrieb: ‚Ob die Prosa Prosa ist, ob die Gedichte Gedichte sind, bleibt oft fraglich. Das ist aber hier höchstens von Vorteil. Keiner dieser Texte, der auch nur vielleicht überflüßig wäre, keiner, der um eine Silbe zu lang ist. Und keiner, der literarisch oder literatenhaft anmutet. Dichten soll ja keine literarische Angelegenheit sein, soll aber gleichzeitig nicht unter das Niveau dessen fallen, was in ähnlichen Formen oder in der Auseinandersetzung mit ähnlichen Themen schon geleistet wurde. Alle diese Bedingungen erfüllt dieser kleine Band so sehr, daß er wahrscheinlich für viele Leser so unvergeßlich sein wird, wie für mich. Er hebt die Trennung zwischen Dichtung und Wahrheit ganz und gar auf, läßt dem Leser daher keine Rückzugswege.‘