Sämtliche Werke

Centenar-Ausgabe

von

Wie allen produktiven Reisenden, die in einem fremdem Land von einer lebens- und werkentscheidenden Erkenntnis getroffen werden, gelang dem großen deutschen Dramaturg Gerhart Hauptmann 1907, während seiner Reise nach Griechenland, eine ‚Wiederkehr zu sich selbst‘, die sein ganzes Schaffen beeinflussen sollte. In Delphi fasste er seine Auffassung vom Ziel und Rolle der Tragödie in Worten, doch ist diese für alle seiner Werke verbindlich: Die Tragödie hat dem gleichen Instinkt gedient wie das Menschenopfer, ihre blutige Wurzel steckten in demselben. ‚Tragödie heißt: Feindschaft, Verfolgung, Haß und Liebe als Lebenswut.‘. Diese tragische Erkenntnis über das Wesen der Tragödie findet man in all seinen Gestalten wieder: sie gehen schuldlos zugrunde an einer ‚Lebenswut‘, die sich in Feindschaft, Verfolgung, Hass und Liebe entlädt.