Safranrausch

Roman

von

Das Bergdorf Mund bei Brig nennt sich Safrandorf, obwohl seit Jahren der Safran kaum mehr gedeiht. Die Leute bangen um ihr touristisches Aushängeschild, bis die junge Munderin Julia, die sich in den Iraner Râmin verliebt hat, die Bauern der Safranzunft zu einer Erkundungsreise ermuntert. Natürlich in den Iran, das Safranparadies, wo weltweit am meisten Safran geerntet wird. Dort entdecken die Bauern neue fruchtbare Sorten. Bald wird mit iranischer Entwicklungshilfe das rote Gold nicht nur auf bisherigen Äckern des Safrandorfes angepflanzt: Neu erblüht der Safran auf allen Feldern rundum, denn ein Safranrausch entfesselt das Dorf-leben, Politik und Wirtschaft.

Julia und Râmin geraten in einen Strudel dunkler Geschäfte und Intrigen. Ein pensionierter Lokaljournalist mahnt vor gierigem Gewinnstreben, denn er möchte das soziale Leben mit seinen kollektiven Gütern bewahren. Doch die Bewohner sehen mutlos zu, wie der korrupte Zunftmeister die gemeinschaftlichen Güter der Safranzunft an eine Firma verhökert. Mit deren Hilfe würde er seine Karriere beinahe als Walliser Staatsrat krönen, käme ihm nicht die mutige Jungmanagerin Behnâz in die Quere. Sie hinterfragt seine Machenschaften und zahlt dafür einen hohen Preis.

Die Geschichte rund um den Safran gibt Einblick in Politik, Tradition und Glauben des dörflichen Lebens. Kulturen treffen aufeinander mit gegenseitiger Vorsicht, Abwehr, Beeinflussung und Verbindung. Anspielungen und Parallelen zur beschriebenen Region sind auch anderswo möglich.