In der Kunst des 20. Jahrhunderts haben Abstraktion und Konzeptualismus das Erzählerische radikal abgelehnt. In Island prägt die Erzählkunst hingegen bis heute das Alltagsleben und die Kultur; Mythen und Sagen durchziehen sie wie selbstverständlich.
Die Bildkunst entwickelte sich in Island erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Künstler Sigurður Guðmundsson (1833–1874) war auch der erste Bühnenbildner Islands und so dem literarischen Schaffen stets eng verbunden. Die Literatur hat seitdem einen gleichbleibend großen Einfluss auf die bildende Kunst des Landes. Davon zeugen die Werke von Jóhannes Sveinsson Kjarval (1885–1972), dem bedeutendsten isländischen Maler der Moderne, oder die Arbeiten des international erfolgreichen Erró (*1934), der Surrealismus und Pop Art ebenso rezipiert wie Comic und Science Fiction.
Sie bilden den Auftakt der umfassenden Publikation, die im weiteren Verlauf zehn zeitgenössische Positionen vorstellt, darunter Sigurður Guðmundsson (*1942), Helgi Þorgils Friðjónsson (*1953), Steingrimur Eyfjörd (*1954) sowie die Sängerin und Komponistin Björk (*1965). Auch Künstler, die zeitweise in Island wohnten oder sich von der Insel inspirieren ließen, werden mit Texten und ausführlichen Bildstrecken vorgestellt, etwa Dieter Roth (1930–1998) und Cindy Sherman (*1954). Den Epilog des Buches bildet eine wenig bekannte, vielteilige Fotoarbeit von Ólafur Elíasson (*1967).
- Veröffentlicht am Samstag 10. Mai 2014 von Verlag Kettler
- ISBN: 9783862063680
- 192 Seiten
- Genre: Hardcover, Kunst, Softcover