Ada und Otto sind seit über 50 Jahren verheiratet und leben kinderlos in einer kleinen Stadt. Sie teilen sich jeden Schritt ihres Lebens, Ada kocht Otto allabendlich Salattee gegen seine Schlaflosigkeit. Mit Adas plötzlichem Tod endet unvermittelt ihre beschauliche Alltagsruine. Otto bleibt allein zurück und fühlt sich verloren. Die Häuser des Ortes stehen eng beieinander und die Nachbarn unterhalten sich lautstark, weshalb Otto – ob er will oder nicht – alle Geschehnisse mitbekommt.
Irgendwann merkt er, dass es im Dorf etwas gibt, das man ihm verheimlicht, wovon seine Frau aber sehr wohl wusste. der „Zwischenfall“. Um ihn ranken sich witzige und absurde Episoden einiger Bewohner. Nico, der Apothekenhelfer, beschäftigt sich begeistert mit den Waschzetteln von Medikamenten und ihren Nebenwirkungen, Mariana, die junge Anthropologin, schaut sich nächtens ihren Lieblingsdokufilm über Eskimos an, der singende Briefträger bringt sämtliche Post durcheinander und Herr Taniguchi, an Alzheimer erkrankt, sorgt für Aufregung in der Nachbarschaft.
Von Anfang an gibt es eine fast unmerkliche Fährte zu dem „Zwischenfall“, einem Mord, und schließlich laufen sämtliche Fäden genial zusammen und scheinbar absurde Handlungen erlangen ihren Sinn.
Mit feinem, manchmal groteskem Humor und großer Leichtigkeit gelingt es Vanessa Barbara, liebevoll und lebensweise die Geschichten des Alltags zu erzählen, eine Art Psychogramm der kleinen Stadt mit all seinen komischen Bewohnern zu entwickeln und zugleich Spannung zu erzeugen.
- Veröffentlicht am Mittwoch 10. September 2014 von A1 Verlag
- ISBN: 9783940666543
- 176 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)