Salemer Hefte

Die verborgene Botschaft der Emblemata und biblischen Motive am Prunkkachelofen im Kloster Salem

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Im prächtigen Sommerrefektorium der ehemaligen freien Reichsabtei Salem steht ein mächtiger Kachelofen aus dem Jahr 1733. Sein aufwändiges Bildprogramm weckt die Neugier der Besucher, aber sein Sinngehalt erschließt sich erst bei intensiver Beschäftigung. Das „Lesen“ der Bildaussagen wird dadurch erschwert, dass Kenntnisse des Mönchtums, besonders der Zisterzienser, ihres Alltags und ihrer Legenden sowie der lateinischen Sprache, der Bibel und ihrer mittelalterlichen Auslegungsmethoden und nicht zuletzt der christlichen Ikonographie (Bildsymbolik) vorausgesetzt werden. Unter den Kachelbildern setzen 18 Emblemata dem heutigen Betrachter den größten Widerstand entgegen. Diese symbolträchtigen Miniaturen mit ihren mysteriösen lateinischen Textbanderolen bergen verschlüsselte Botschaften, die der Autor der vorliegenden Studie ebenso wissenschaftlich fundiert wie verständlich entschlüsselt und in den Gesamtzusammenhang des Bildschmucks am Ofen einordnet.