Samla

Roman

von

Palästina 1947: Zwei Jahre nach Ende der Massenvernichtung der europäischen Juden im Holocaust wird aufgrund eines Beschlusses der Vereinten Nationen auf dem Territorium des bisher von Grossbritannien verwalteten Protektorats der Staat Israel ausgerufen. Nur kurze Zeit später marschieren jüdische Streitkräfte in die von Arabern besiedelten Gebiete ein und entfachen den ersten Palästinakrieg unter Beteiligung der umliegenden Staaten.
Nasser ist zu diesem Zeitpunkt sechs Jahre alt, als er völlig unerwartet aus Kindheitsträumen gerissen und gewaltsam aus seinem Heimatdorf vertrieben wird. Von seiner Familie getrennt, beginnt nun ein mitreissender, teils mutiger, teils tieftrauriger Kampf um Überleben, Freiheit und Liebe, der Zeit seines Lebens andauern wird. Nach einer Odyssee über Staatsgrenzen hinweg, an Flüchtlingslagern vorbei und durch gesellschaftliche Engen hindurch, ist er mittlerweile erwachsen und – noch immer staatenlos. Da ihm die Rückkehr in sein Dorf verwehrt bleibt und das Gastland Syrien keine dauerhaften Perspektiven bietet, flüchtet Nasser vor Militär und politischer Destabilität nach Europa. Dank des plötzlichen Ölreichtums seiner ebenfalls im Exil lebenden Geschwister heiratet er, kann in Deutschland studieren und beantragt mit 36 Jahren, wohl wissend nie wieder in seine Heimat zurückkehren zu können, einen deutschen Pass. Es ist die erste Staatsangehörigkeit seines Lebens. Von der Bundesrepublik aus versucht er nach langer Zeit, auf seine fast fremd gewordenen arabischen Wurzeln zurückzublicken. Durch die unschuldigen Augen eines Kindes, das weder Feinde noch Nationen kennt, erinnert sich hier ein Betroffener an die Anfänge des Nahost-Konflikts.