Schattenlos

Gedichte

von

Ludwig Verbeek ist unser Orpheus. So allgemeingültig viele
Verse wirken, so persönlich sind sie andererseits gemeint.
Ein stets konstruktiv streitbarer Geist war und ist er, ein Sinn
suchender und setzender Dichter, ein glaubender Mensch,
der sein Schattenlos aufgehoben weiß in einem höheren
Zusammenhang. Die Verse, die er seiner Frau Christiane
widmet, gehen aufs Ganze – es geht in ihnen um Leben und
Tod. Mag der Tod in ein anderes Sein führen, eine Existenz
ohne Schatten, ohne Körper, ohne erlebte, erlittene und
ausgekostete Welt – so ist der Tod der vielleicht sinnvollste
Ausgangspunkt, um das Leben zu begreifen, wie es Camus
mit seinem Mythos von Sisyphos tat. In dieser Sicht sind die
zyklisch angeordneten Gedichte eine philosophierende Annäherung
an das nicht nur lyrische Ich, sondern an das Du,
das erst die sinnstiftende Synthese ausmacht.