Schattentheater Band 4

Jenseits der Leinwand

von

„Jenseits der Leinwand“ von Fabrizio Montecchi, Wegbereiter des modernen Schattentheaters.
Der italienische Schattenspieler ist mit seinem „Teatro Gioco Vita“ weltberühmt geworden. Trotz aller technischen und auch dramaturgischen Innovationen der Gegenwart hat er nie vergessen, dass diesem Entwicklungsprozess das traditionelle asiatische Schattenspiel zugrunde liegt. Zeitgenössisches Schattentheater stellt er als organische Form vor, für das kennzeichnend ist, dass Elemente wie Licht und Schattenkörper frei im Raum beweglich sind – anders als beim eher statischen traditionellen Schattenspiel. Für den Zuschauer entsteht etwas Lebendiges, dessen Teile zusammenwirken wie die Organe eines Organismus.
Schritt für Schritt führt Fabrizio Montecchi den Leser in die Thematik ein und regt ihn zur geistigen Auseinandersetzung mit dem modernen Schattenspiel an. Dabei geht er bis in die Steinzeit zurück, als nach der Entdeckung des Feuers die ersten Schattenspiele an Höhlenwände projiziert wurden – ein Phänomen, das noch heute rätselhaft ist. Immer kreist die Frage auch darum, was der Schatten an sich, was seine wahre Natur ist.
Auch die Technik kommt in diesem Grundlagenwerk nicht zu kurz: Lichtquellen, Manipulationstechniken, Leinwände, Erzeugung der Formen und weitere Hilfsmittel werden erklärt. Der Künstler lädt den Leser immer wieder zum Spiel mit dem eigenen Schatten ein – ein Spiel, das viel über die Persönlichkeit und Psyche eines Menschen aussagen kann.
Aus „Jenseits der Leinwand“ spricht Monteccis Leidenschaft für das moderne Schattenspiel. Es ist ein starkes Plädoyer für das Schattentheater als große Theaterform.