Zu Beginn der 1970er Jahre hatte der Strukturwandel im Ruhrgebiet längst eingesetzt und bereits schmerzhafte Narben in dem komplexen Netzwerk der Schwerindustrie hinterlassen. Dennoch waren weiterhin Tag und Nacht zahlreiche Zechen, Kokereien, Hüttenwerke und weiterverarbeitende Fabriken in Betrieb, die das unverkennbare industrielle Flair dieses einzigartigen Ballungsraumes prägten. Unzählige, mit Montangütern beladene Güterzüge, deren Gesamtgewicht mehrere hunderttausend Tonnen ausmachte, rollten täglich über das dichte Streckennetz.
Dieses Buch begibt sich auf eine fotografische Zeitreise, auf eine Schienenkreuzfahrt mit Güterzügen über die Haupt- und Nebenbahnen des Ruhrgebietes, wie es sich vor etwa 35 Jahren präsentierte. Durch den direkten Vergleich von Fotos aus den 1970er Jahren mit solchen aus heutiger Zeit wird deutlich, wie der Strukturwandel die Region zwischen Emscher und Ruhr umgeformt hat. Die Großindustrie hat weite Teile des Reviers in den letzten Jahrzehnten verlassen und dabei ausgedehnte Brachflächen erzeugt. Genau dort, wo damals lange Züge mit Kohle und Koks an gigantischen Industrieanlagen vorbeidampften, sind heute Radfahrer und Inline-Skater in künstlichen Landschaftsparks unterwegs. Wieder woanders hat sich die Natur die stillgelegten Bahndämme der Güterzugtrassen zurückerobert.
Die Autoren Dr. Dietmar Beckmann und Michael Hubrich lassen das damalige und das heutige Flair dieser einzigartigen Industrieregion intensiv nacherleben. Sie laden dazu ein, zu suchen, was noch vorhanden ist, und zu sehen, was nie mehr so sein wird wie früher – im Ruhrgebiet.
- Veröffentlicht am Donnerstag 25. Oktober 2012 von Klartext
- ISBN: 9783837507850
- 144 Seiten
- Genre: Geschichte, Ländergeschichte, Regionalgeschichte, Sachbücher