Der Journalist, Satiriker, Fotograf und leidenschaftliche Photographica-Sammler Kurt Tauber (62) beschreibt in seinem Buch „Schildkrötkänguru“ ungeschminkt die Erfahrungen, Empfindungen, Hoffnungen und Ängste aus den ersten rund sechs Monaten seines „zweiten Lebens“.
Am 28. Januar 2013 war er nach einem Darmdurchbruch mit Sepsis schon klinisch tot, wurde wiederbelebt und notoperiert, erlitt ein Multiorganversagen und lag Tage im Koma.
Mühsam musste er wieder atmen, essen, reden und laufen lernen. Was er dabei teilweise fassungslos erlebte, was ihn schier zur Verzweiflung brachte und was ihn letztlich am Leben hielt, berichtet Tauber voller Selbstironie in seinem äußerst schonungslosen autobiografischen Roman „Schildkrötkänguru“.
Der Buchtitel umschreibt in einem Wort seine ersten Empfindungen im Krankenhaus: bewegungsunfähig auf dem Rücken liegen und dann noch einen Beutel am Bauch wie ein Känguru: Koma und Stoma. Dazu als Gegensatz Haribo: Die ersten Gummibärchen seines neuen Lebens versetzten ihn fast in Euphorie. Ein Zustand, der sich immer wieder mit tiefster Depression abwechselte.
Überraschende und schon deshalb wohltuende Unterstützung erfuhr er in dieser Zeit vor allem von seiner geschiedenen Ehefrau, selbst krebskrank, und seinen – offenbar plötzlich erwachsen gewordenen – Kindern. Sein augenzwinkerndes Fazit: „Die Familie ist wieder zusammengerückt. Allein dafür hat sich das Ganze gelohnt!“
- Veröffentlicht am Montag 16. Dezember 2013 von Hofmann, G H
- ISBN: 9783932737329
- 156 Seiten
- Genre: Belletristik, Romanhafte Biografien, Taschenbuch