Schleich di!

...oder Wie ich lernte, die Bayern zu lieben

von

Was macht ein waschechter Berliner bei den Bajuwaren?
Als die kleine Familie Wiechmann den Umzug in den Süden wagt, ahnt sie noch nicht, dass die Reise von Berlin nach München weit mehr bedeutet als eine neue Wohnung in irgendeiner deutschen Stadt. Denn auf dem Planet Bayern geht es ganz anders zu als im übrigen Deutschland.
Zunächst einmal heißt es, eine bezahlbare Wohnstätte zu ergattern. Unmöglich? Nicht, wenn man einen Spezl hat, der einen Spezl hat, der wiederum einen kennt, der … So geht das Networking auf gut bayerisch, und wer das mit mediterranen Verhältnissen vergleicht, hat nicht ganz Unrecht. Überhaupt fühlt sich vor allem Ehefrau Maria ihrer italienischen Heimat nicht nur geographisch und klimatisch näher. Dumm nur, dass die Menschen in Bayern weder deutsch noch italienisch sprechen, sondern ein rätselhaftes Idiom. Nach und nach lernen die Neu-Bayern die Sitten und Gebräuche der Einheimischen kennen und bald begreifen sie, dass Multikulti in Bayern nur eins bedeutet: Man integriert sich nicht, man wird integriert. Und als schließlich das zweite Kind geboren wird, nun ein echtes Münchner Kindl, sind die Wiechmanns Bayern-Fans geworden.