Schlesien und Preußen

Schlesiens Bedeutung unter Preußen in den Befreiungskriegen gegen Napoleon 1806 bis 1815 und historische Ereignisse nach dem Wiener Kongress

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Prolog
Hans-Peter Schmidt
Angeregt durch die positive Resonanz meines Berichtes über die Befreiungskriege in der deutschen Wochenzeitung ,Der Schlesier”, habe ich mich entschlossen, diesen Bericht durch einige historische Begebenheiten zu erweitern und als Buch herauszugeben. Ein grosses Kapitel beinhaltet die schlesisch-preußische Albrechtlinie, die zu den Nachkommen von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen gehört und ihre Residenz auf Schloß Kamenz hatte.
Die ereignisreiche Epoche der preußisch-schlesischen Geschichte verdient Beachtung. Nur wenige wissen, dass die Befreiungskriege gegen Napoleon primär von Breslau ausgingen. Das deutsche Volk hat über Jahrhunderte Opferbereitschaft gezeigt, sei es an Menschenleben oder durch Bereitstellung von Unsummen an Geldern. Der Fleiß unseres Volkes erzeugte immer Neid von außen. Preußen war ein armes Land, und das Volk musste hart arbeiten. Die Einwohner des Landes fühlten sich der Allgemeinheit verbunden, und es gab eine Rechtsstaatlichkeit. Mit der Abdankung Kaiser Wilhelm II. im November 1918 ging die preußisch-deutsche Monarchie zu Ende. Danach wurde die Demokratie eingeleitet. Zu Beginn des Dritten Reiches, im Jahre 1934, erfolgte die Zusammenlegung der preußischen Ministerien mit den Reichsministerien.
Vor genau 60 Jahren, Anfang 1947, wurden durch das Alliierte Kontrollrats–gesetz Nr. 46 der Staat Preußen und alle nachgeordneten Behörden formell aufgehoben, obwohl der Staat zu dieser Zeit nicht mehr existierte. Durch diesen historisch ungewöhnlichen Vorgang sollte auch der Landesname „Preußen“ mit seiner verwurzelten Geschichte aus dem Bewusstsein der Deutschen getilgt werden. Da die Geschichte aber nicht stehen bleibt, hat das auf Dauer nicht funktioniert. Man kann einen Volkscharakter nicht so einfach per Gesetz auflösen. Inzwischen werden die preußischen Tugenden, wie Fleiss und Redlichkeit, von einigen deutschen Politikern wieder eingefordert.
Seit Anfang Juni 2006 regierte ,König Fußball” unser Land. Die Fußballweltmeisterschaft gab uns in 4 Wochen ein neues ,Wir-Gefühl“ zurück. 32 Nationen aus aller Welt erlebten uns Deutsche als ein gastfreundliches Volk und nicht als eine ausländerfeindliche Nation, wie sie oft von den Massenmedien dargestellt wird. Der erfreuliche Anblick der vielen deutschen Fahnen an Autos und Häusern erweckte in uns Deutschen einen seit der Wiedervereinigung 1989/90 nicht wieder erlebten Patriotismus. Vielleicht können wir hoffen, dass der Himmel der Deutschen nicht nur, wie beim Fußball, ,Schwarz-Rot-Geil”, sondern nach dem Ausklang der Euphorie wieder ,Schwarz-Rot-Gold” sein wird.
Dies waren schon 1813 die Farben an den Uniformen der Lützower Jäger, welche auf dem schönen Farbbild der Einsegnungsfeier in diesem Buch klar erkennbar sind (Seite 32). Erst bei dem Hambacher-Fest 1832 wurde ,Schwarz-Rot-Gold” zum Symbol der deutschen Demokratie. Auch die Farben „Schwarz-Weiß“ der Trikots unserer Fußball-Nationalmannschaft haben preußischen Ursprung und kennzeichneten schon vor dem Ersten Weltkrieg die Sportkleidung der deutschen Nationalspieler.
Bei aller Euphorie für den Fußballsommer 2006 bleibt uns Heimatvertriebenen jetzt im gleichen Jahr die schreckliche Erinnerung an die Vertreibung aus unserer angestammten Heimat vor 60 Jahren.
Hans-Peter Schmidt
Im Frühjahr 2007