Schleswig-Holsteinische Volksmärchen

Schwänke vom dummen Mann, Predigerschwänke, Lügengeschichten, Kettenmärchen

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Aufs Korn genommen werden in den vierundzwanzig Schwänken vom dummen Mann beispielsweise der einfältige Bauer, der sich einreden lässt, sein Ochse könne Bürgermeister werden, oder der sexuell unbedarfte Bräutigam. Ziel des dörflichen Spotts ist vor allem aber der Geistliche, dessen Lebenswandel nicht mit der von ihm gepredigten christlichen Moral übereinstimmt. Auch seine Auseinandersetzungen mit dem Küster werden in den über vierzig Predigerschwänken thematisiert. Beliebt sind ebenfalls Lügengeschichten mit Jäger- oder Anglerlatein, die Münchhausen alle Ehre machen könnten. Selbst die Nachträge zu den ersten drei Bänden der Gesamtreihe versprechen noch Neuentdeckungen.
Mit diesem Band ist der Bestandskatalog schleswig-holsteinischer Volksmärchen abgeschlossen, der von der enormen sprachlichen Vielfalt unseres Landes im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zeugt. In gut fünfhundert Erzähltypen mit weit über dreitausend Varianten, von denen drei Viertel hier zum ersten Mal publiziert werden, entfaltet sich das ganze Spektrum der Fabulierkunst in unserem Land. Das Repertoire der beinahe sechshundert namentlich bekannten Erzähler ist nun jedermann zugänglich und Ortsregister geben zudem Auskunft über die regionale Verteilung der Texte, sodass nicht nur Freunde der Volksliteratur, sondern auch Familienforscher und Ortschronisten fündig werden können.

Inhalt:

Schwänke von Männern und Jungen: Der dumme Mann (AT 1675 bis 1724); Predigerschwänke (AT 1725 bis 1849); Schwänke von anderen Berufsgruppen (AT 1850 bis 1874); Lügengeschichten (AT 1875 bis 1999); Kettenmärchen (AT 2000 bis 2399); Unklassifizierte Erzählungen (AT 2400 bis 2499); Nachträge (AT 300 bis 999)