Schneider Wibbel

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„Es war im Oktober des Kometenjahres 1811. Düsseldorf stand sozusagen auf dem Kopfe. Der Kaiser kommt, Napoleon, der Herr der Welt.“ So beginnt Hans-Müller Schlössers heiterer Roman über den Düsseldorfer Schneider Anton Wibbel. Dieser gerät in der Haupt- und Residenzstadt des damaligen Großherzogtums Berg im Bierrausch mit einem französischen Beamten Napoleons in Streit und wird wegen Majestätsbeleidigung zu vier Wochen Gefängnis verurteilt. Seine Frau überredet den Gesellen Zimpel, statt Wibbel die Strafe abzusitzen. Als Zimpel jedoch im Gefängnis unerwartet stirbt, fangen die Schwierigkeiten erst an. Wie der Schneider diese dann überwindet und sich schließlich geschickt aus der „Predulje“ zieht, macht ihn mit der veränderten politischen Lage zu einer Art lokalem Volkshelden. Hans Müller-Schlösser schuf mit Schneider Wibbel geradezu die Verkörperung des rheinischen Menschen mit seinem Optimismus und Humor.