Schöner Lesen

von

»Anfang Dezember lernte ich auf einer Lesung im „Subrosa“ (Kiel, Gaarden) den Berliner Autor HEL kennen. Wie im Vortrag so auch auf dem Papier sticht der Leser- und Hörerschaft zunächst eines ins Ohr und Auge: HEL reimt! Doch wer Beschauliches in hübschen Versen erwartet, wird schwer enttäuscht. Eine bizarre Party ist es, die HEL im „Altamiracafe“ zelebriert, aufgeschrieben in den Jahren 1982-84, als das politische Bewußtsein noch nicht so träge und die Katastrophenstimmung noch nicht mit bunten Ablenkungstricks zu beruhigen war. Alarmierend aktuell im Erscheinungsjahr ’97. Da finden sich Mutanten und Freaks, religiöse Führer und Politiker, ein „verwahrloster menschenclub“ in der Endzeitkneipe, verrichten ihre grotesken Werke, wartend auf Nichts. Harte Worte in gebundener Sprache mit bildhaftem Gespür für Apokalypse.« (Sabine Lippok, Wortwahl 4)