»WAS SIEHT AUS wie ein Reclam-Bändchen? Was ist so groß (bzw so klein!) wie ein Reclam-Bändchen? Was ist so gelb wie ein Reclam-Bändchen? Ein Reclam-Bändchen? Natürlich – nicht! In der Reihe „Schöner Lesen“ präsentiert der Berliner Untergrund-Verlag „SuKuLTuR“ in einer Auflage von jeweils 250 Exemplaren kleine gelbe Hefte, die auf frappierende Weise an oben erwähnte Hefte erinnern, ohne die die deutsche Bücherlandschaft wahrhaftig ärmer wäre. Irgendwie mag ich diese an Schulmief erinnernden echten Reclam-Hefte nicht mehr besonders, aber mit dieser neuartig wirkenden raffinierten Editions-ldee, unbekannte Autorinnen in diese gelbe Fähnchen zu stecken, erwacht das einstmals geniale Prinzip zu neuer Frische. Kennen Sie Paul Anton Bangen? Ich kannte ihn jedenfalls nicht, bis „Sprung“-Herausgeber Marc Degens mir dieses gelbe Heftchen (das 6. der Reihe) zusandte. Er wurde 1913 (!) geboren, war Mitglied der „Gruppe 47“ schrieb u.a. 12 Romane (manche unter Pseudonym), zog sich 1969 von der Literatur zurück und begann 1989 wieder mit dem Schreiben. Sehr „jung“ wirken diese Gedichte eines über 80jahrigen (die sich vor allem sozialkritisch geben, moderne Sprachfloskeln aufs Korn nehmen und sich einen Deubel um irgendwelche poetischen Konventionen scheren: Bangen ist für die Rolle des Social-Beat-Nestors, der den Jungen vormacht, wie man in dieser Nische zu schreiben hat, wie geschaffen), die hier auf 25 Seiten abgedruckt sind und die Sie für 2.50 (bzw 10 DM im Abo) ordern können, sollte Sie das folgende Gedicht neugierig auf mehr machen […]« (Theo Breuer, Die Brücke 105)
- Veröffentlicht am Sonntag 18. Februar 2007 von SuKuLTuR
- ISBN: 9783937737065
- 24 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik