Schongau

Roman

von

Blick in die Vergangenheit – ein Tag und eine halbe Nacht
Karl sitzt auf einer Spielplatzbank in Schongau, einer kleinen Stadt im bayerischen Pfaffenwinkel. Dort, wo jetzt Schaukel, Wippe und Rutsche sind, stand einmal das Haus seines Großvaters. Hier hat Karl seine Kindheit verbracht. Er ist zurückgekehrt mit dem Vorsatz, sämtliche Erinnerungen wieder aufleben zu lassen, die er bis zu diesem Tag mühsam verdrängt hat. Es sind Erinnerungen an Mutter und Vater, Bruder und Schwester, die alle im Laufe der Jahre einen frühen Tod gefunden haben. Wie kann es sein, dass nur er noch übrig ist? Karl begibt sich auf einen Streifzug durch sein Leben. Plötzlich steht alles, was verschüttet war, wieder vor ihm: die schmerzliche Familiengeschichte, seine verrückten Ausreißversuche, die ihn bis nach Babylon führten, die irre Militärzeit und die ersten Schritte in die Arbeitswelt. So lebt ganz nebenbei auch ein Stück der alten Bundesrepublik wieder auf. Als er den Spielplatz spät in der Nacht wieder verlässt, hat er seinen Frieden gefunden. Er weiß, dass nichts mehr so ist und nie wieder so sein wird, wie es einmal war. Aber er weiß auch: Die beste Zeit liegt noch vor ihm.