Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins, Abt. Rhein-Berg e.V.

Die Chronik des Bensberger Lehrers Conrad Grommes

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Die Chronik des Bensberger Lehrers Conrad Grommes vermittelt dem heutigen Leser einen Eindruck davon, wie die Bensberger den so oft als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichneten Ersten Weltkrieg und die anschließenden Jahre der Rheinlandbesetzung erlebten. Sicherlich sind die Ereignisse aus der sehr subjektiven Sicht eines Mannes dargestellt, der geprägt war durch das Denken der Kaiserzeit, erzogen in jenem für die Zeit typischen Untertanengeist. Sind seine Aufzeichnungen zunächst noch von seinem „Hurrahpatriotismus“ geprägt, so weicht dieser erst gegen Ende des Krieges einer gewissen Ernüchterung. Die Chronik ist dennoch eine wichtige und lesenswerte zeitgenössische Quelle zu einem Geschehen, das vor 100 Jahren seinen fatalen Anfang nahm.

Conrad Grommes wurde 1864 in Niederkassel-Mondorf geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Brühl erhält der Lehramtskandidat 1885 eine erste Stelle an der Dorfschule in Hohkeppel. Nach seiner 1890 erfolgten Festanstellung als Lehrer war Grommes an dieser Schule tätig, bis er 1899 als Hauptlehrer an die Volksschule in Bensberg versetzt wurde, deren Rektor er seit 1917 war. Conrad Grommes, der 1934 starb, war verheiratet und hinterließ drei Kinder. Er wohnte mit seiner Familie in einer Dienstwohnung im Untergeschoss des Bensberger Schulgebäudes.