Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg

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Die Landesanstalt Neuruppin wurde in den Jahren 1893-1897 als vierte große Einrichtung des Brandenburgischen Provinzialverbandes zur Pflege und Versorgung von psychisch kranken oder geistig behinderten Menschen errichtet. Mitte der dreissiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurden dort fast 2.000 Menschen betreut. In der NS-Zeit waren die Anstalt und ihre Bewohner gleich mehrfach von den „Euthanasie“-Massnahmen des Regimes betroffen. Neuruppiner Patienten wurden in Gaskammern ermordet und die Anstalt diente als so genannte Zwischenanstalt für Insassen anderer Einrichtungen vor der Weiterverlegung in die Tötungseinrichtung. Ausserdem starben viele Anstaltsbewohner während der „dezentralen Euthanasie“ durch Vernachlässigung, Hunger oder Medikamente.

Die Landesanstalt Neuruppin in der NS-Zeit und ihre Verstrickung in die „Euthanasie“-Verbrechen des Regimes. Mit vielen bisher nicht ausgewerteten Akten und Quellenbeständen.