„Der Putsch, the putsch, le putsch. Der 6. September 1839 hat die Welt um ein Wort bereichert. Zusammenstosz der leute, auflauf, kleine Volkserhebung, erklärt Grimms Wörterbuch von 1889. Und ergänzt: das wort putsch stammt aus der guten stadt Zürich, wo man einen plötzlichen vorübergehenden regenguz einen putsch nennt und demgemäz die eifersüchtigen nachbarstädte jede närrische gemüthsbewegung, begeisterung, zornigkeit, laune oder mode der Züricher einen Zürichputsch nennen, so blieb der name für alle jene bewegungen.“
An jenem 6. September 1839 stürmen einige tausend
Religiös-Konservative aus der Zürcher Landschaft die Stadt, es kommt zum Kampf, der letzte Schuss trifft Regierungsrat Johannes Hegetschweiler, der den Befehl zur Kapitulation überbringt. Zürichs liberal-radikale Regierung stürzt, die Konservativen kommen für wenige Jahre an die Macht.
Der Roman erzählt vom Leben und Sterben des Johannes Hegetschweiler, dem zögerlichen Politiker, und von seinem grossen und unerfüllten Traum, der ersten Besteigung des Tödi im Glarnerland. Freunde und Widersacher treten auf und kommen in vielen Originalzitaten zu Wort, etwa Putschführer Pfarrer Hirzel aus Pfäffikon, religiöser Fanatiker und Frauenheld, der schliesslich gemeinsam mit einer Geliebten Gift nimmt. Oder Friedrich von Dürler, Männerfreund und Pionier der Turnerbewegung, der 1837 als erster Tourist auf den Tödi ’spaziert‘.
Das dramatische Geschehen rund um den ‚Züriputsch‘ zeigt überraschende Parallelen zu aktuellen Auseinandersetzungen: Der Konflikt zwischen Stadt und Land, zwischen rückwärts gewandter und fortschrittsorientierter Politik, der Widerspruch zwischen religiösem Fundamentalismus und dem wissenschaftlichen Denken der Aufklärung.
- Veröffentlicht am Montag 23. Dezember 2024 von Limmat
- ISBN: 9783857914874
- 272 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Historische Romane